Nach dem Schlaganfall zurück in ein selbstbestimmtes Leben

„Nach einem Schlaganfall befinden sich Betroffene und ihre Angehörigen in einer hilflosen Lage“, sagt Jasmin Meyer, Chefärztin für Neurologie an der Diakoneo Klinik Schwabach. „Es ist fast unmöglich, sich allein einen Überblick über das komplexe Gesundheitssystem zu verschaffen. Es gibt so viele Therapiemöglichkeiten, Hilfsmittel und Dienstleistungsangebote, die alle interessant klingen, sich jedoch nicht für jeden in jedem Umstand eignen. Deshalb unterstützen jetzt Schlaganfall-Lotsinnen Patientinnen und Patienten der Diakoneo Klinik Schwabach.

Chefärztin Jasmin Meyer (Mitte) stellte die beiden Schlaganfall-Lotsinnen, Kathrin Kneißl (links) und Ursula Schmidt bei einer Infoveranstaltung vor. Foto: Diakoneo / Amanda Marien

Alle drei Minuten ereignet sich ein Schlaganfall in Deutschland. Die Diakoneo Klinik Schwabach bildet ktuell mit der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe zwei Schlaganfall-Lotsinnen aus, die ab April Betroffenen und deren Angehörigen kostenfrei zur Seite stehen. Übergreifendes Ziel ist die Rückkehr der Patienten in ein selbstbestimmtes Leben. Bei einer Informationsveranstaltung im Gesundheitszentrum Galenus in Schwabach wurde das Projekt niedergelassenen Hausärzten, Therapiepraxen und dem ambulanten Pflegedienst vorgestellt.

„Nach einem Schlaganfall befinden sich Betroffene und ihre Angehörigen in einer hilflosen Lage“, sagt Jasmin Meyer, Chefärztin für Neurologie an der Diakoneo Klinik Schwabach. „Es ist fast unmöglich, sich allein einen Überblick über das komplexe Gesundheitssystem zu verschaffen. Es gibt so viele  Therapiemöglichkeiten, Hilfsmittel und Dienstleistungsangebote, die alle interessant klingen, sich jedoch nicht für jeden in jedem Umstand eignen“, so Meyer.

Aus diesem Grund hat sich die Diakoneo Klinik Schwabach dem Projekt „Schlaganfall-Lotse“ der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe angeschlossen und bildet aktuell mit Kathrin Kneißl und Ursula Schmidt zwei Klinik-Mitarbeitende zu Schlaganfall-Lotsinnen aus, die ab April neben ihrer Haupttätigkeit auch als sogenannte „Case-Manager“ in den Einsatz gehen. Sie begleiten die Betroffenen ein Jahr lang und geben Hilfestellung in der Zeit nach der stationären Versorgung um sich im „Dschungel“ der anschließenden ambulanten Nachsorge zurechtzufinden und ins normale Leben zurückzukehren.

„Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache. Von jährlich 270.000 Betroffenen erleiden 70.000 einen zweiten Schlaganfall. Präventionsmaßnahmen können das Risiko dafür deutlich senken“, betont Elmar Stegmeier, Referent der Stiftung Deutschen Schlaganfall-Hilfe.

Schwabachs Oberbürgermeister, Peter Reiß, ist Schirmherr des Projekts. „Mir ist es eine Herzensangelegenheit“, sagt er in einer Videobotschaft.

Die Diakoneo Klinik Schwabach habe damit ein Alleinstellungsmerkmal. Mit über 300 Schlaganfallpatienten jährlich, sei es wichtig, die Nachsorge zu verbessern. Er dankte Chefärztin Jasmin Meyer für ihren Einsatz und Mut, das Projekt voranzutreiben.

„Auch wir sind Frau Meyer und ihrem Team sehr dankbar und befürworten das außerklinische Angebot, um die Versorgung unserer Patienten noch weiter auszubauen“, sagt Daniel Weiß, Geschäftsführende Leitung der Klinik Schwabach, die über eine zertifizierte Stroke-Unit verfügt und Teil des Schlaganfallnetzwerks mit Telemedizin Nordbayern ist.

Jasmin Meyer richtete ihren Dank an den Förderverein der Klinik Schwabach, der die Kosten für die Ausbildung der Lotsinnen und des Projektes für geplante Dauer übernimmt. Das Projekt startet im April zunächst mit einer Laufzeit von circa eineinhalb Jahren und richtet sich in der Testphase vorläufig nur an Patientinnen und Patienten, die mit der Diagnose „Schlaganfall“ in die Klinik Schwabach eingeliefert werden und in Schwabach wohnhaft sind.